Kategorie: Bastelecke

Käfer To Do für Laien

Euer Käfer zickt mal wieder rum?
Ihr habt schon verschiedenste Fehlerquellen ausschliessen können und kommt trotzdem nicht weiter?

Hier sind einige nützliche Tipps für der Fehlersuche in 3 PDF-Dateien zusammengefasst:
(Mit freundlicher Genehmigung von Jürgen Linse – vielen Dank für die tollen Berichte!)

Teil 1:  Allgemein

Der Motor springt gar nicht an

Teil 2:  Vergaser

Der Motor springt schlecht an oder läuft nicht richtig

Teil 3:  Zündung

Der Motor springt schlecht an oder läuft nicht richtig

Tank und Benzinleitungen

Tank und Benzinleitungen sind zwei nicht zu unterschätzende Komponenten beim Käfer:

Ein Stahltank kann mit der Zeit von innen rosten. Dies sollte man von Zeit zu Zeit prüfen. Was aber viele vergessen: im oder unter dem Tank befindet sich ein Sieb bzw. ein Filter, damit Schmutzpartikel aus dem Tank nicht in die Benzinleitungen und letztendlich in den Vergaser gelangen. Auch hier sollte man am besten 1x im Jahr bei der Wartung einen Blick drauf werfen.

Den Benzinschläuchen im Käfer gilt ein besonderes Augenmerk:
Gummi altert mit der Zeit, wird spröde und rissig. Gefährlich wird es dann vorallem im Motorraum, wenn ein Schlauch undicht wird, Benzin ausläuft und damit den Motorraum in Brand setzt. Hierdurch sind schon sehr viele Käfer abgebrand und waren in den seltensten Fällen noch zu retten.

Nachfolgend beschreiben wir euch den Ausbau des Benzintanks, Einbau eines neuen Benzinfilters, sowie den Austausch der Schläuche.

Als Modell diente uns ein 1200er Mex, BJ.´84

Der Tank sollte für diese Arbeiten so weit wie möglich leer gefahren sein! Umso weniger Benzin noch im Tank ist, umso geringer ist die „Sauerei“ mit dem Benzin!

Und hier noch einige wichtige Sicherheitshinweise:

  • Kein offenes Feuer, nicht rauchen, keine glühenden oder sehr heißen Teile in die Nähe des Arbeitsplatzes bringen. Unfallgefahr! Feuerlöscher bereitstellen!
  • Unbedingt für gute Belüftung des Arbeitsplatzes sorgen. Kraftstoffdämpfe sind giftig.
  • Beim Öffnen der Kraftstoff-Anlage austretenden Kraftstoff mit einem Lappen auffangen. Hautkontakt mit Kraftstoff vermeiden. Schutzbrille tragen.
  • 2 m Benzinschlauch – ∅ 5,5 mm
  • 8 Schlauchschellen für den Benzinschlauch (ggf. mehr -> als Ersatz!)
  • Benzinfilter


bei Bedarf:

  • Kraftstoffsieb für den Einbau in den Tank -> als Zusatz oder Alternative zum Benzinfilter
  • Tankanschlussrohr, Überwurfmutter und Dichtung
  • Schelle für Einfüllstutzen und Entlüftungsschlauch
  • Dichtung für Tankauflage

 

Der Benzinschlauch unter dem Tank verläuft vorne rechts. Daher ist es ratsam, das Fahrzeug vorne anzuheben (Wagenheber unter der Vorderachse) und das rechte Rad zu demontieren. Dies erleichtert die nachfolgenden Arbeiten.

Bei Arbeiten an der Kraftstoff-Anlage, sollte aus Sicherheitsgründen das Batterie-Masseband abgeklemmt werden!

Zuerst das Kabel vom Tankgeber entfernen und die 4 Schrauben der Befestigungsklammern vom Tank lösen

Tank2

Die Klammern des Füll- und Entlüftungsstutzens lösen – am besten mit einem schmalen Schlitzschraubenzieher aufbiegen

Tank3

Nun sollte sich der Tank leicht anheben lassen (auf die Kabel links und rechts vom Tank achten und nicht einquetschen)

Tank4

Um das restliche Benzin im Tank und den Leitungen abzulassen, am besten einen Benzinkanister unterstellen, den Schlauch mit einem Seitenschneider aufschneiden und in den Kanister ablaufen lassen.

Ein prüfender Blick bei Tageslicht auf den leeren Benzinfilter zeigt uns die Verschmutzungen die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben (manchmal ist dies benzingefüllt und in eingebautem Zustand unter dem Tank gar nicht so ersichtlich)

Filter-alt-

Das Bild zeigt einen Filter der 6 Jahre eingebaut war, der Tank jedoch mindestens 10 Jahre nicht gereinigt wurde.

Weiter geht´s mit dem Tank

Die Überwurfmutter am Tankanschluss setzt sich im Laufe der Jahre oftmals stark zu. Lässt sie sich nicht leicht lösen, sollte man das Ganze erstmal mit einem guten Rostlösespray behandeln.

Nach dem erfolgreichen Öffnen sieht man dann ggf. solche Ablagerungen am Anschluss:

Es empfiehlt sich auch mal einen prüfenden Blick in das Innere des Tanks zu werfen.
Dazu am besten den Tankgeber demontieren.
Weist der Tank bereits größere Roststellen auf, sollte dieser wohl eher gegen ein Neu- oder besseres Gebrauchtteil getauscht werden.

Nun die Anschlussteile am Tank begutachten und säubern oder ggf. austauschen.

In manchen Tanks ist bereits ein Filter integriert (siehe nachfolgendes Foto). Einfacher zu wechseln ist jedoch ein einfacher Kunststofffilter unter dem Tank. Beides gleichzeitig macht eher weniger Sinn.

Tankanschluesse

Vor dem Einbau der neuen Schläuche sollte man auch mal einen Blick auf die metallene Benzinleitung werfen, die in den Rahmentunnel geht. Oftmals hat sich auch hier Rost angesetzt. Es empfiehlt sich, diese mit einem Schmirgel zu reinigen und mit Fett oder einem Korrosionsschutzmittel zu schützen.

Benzinleitung_Rahmentunnel

Nun die neuen Schläuche zurechtschneiden

Für die Verlegung unter dem Tank nehmen wir ein längeres Stück mit ca. 50 cm und ein kürzeres mit ca. 35 cm (je nach Verlegung bitte selbst nochmal prüfen!). Beim Einbau des Filters auf die richtige Fließrichtung achten (auf dem Filter ist dies durch einen Pfeil gekennzeichnet)!. Jeden Übergang zusätzlich mit einer Schlauchschelle sichern.

→ Aus eigener Erfahrung empfehlen wir hier etwas bessere Schlauchschellen mit einer glatten Spannschelle (wie abgebildet) zu benutzen. Die Standard-Schellen mit einem sog. Schneckengewinde können durch die Riefen den Schlauch durch das Quetschen beschädigen.

Der Tank kann schon eingesetzt, sollte jedoch noch nicht fest verschraubt und an die Befüllleitung angeschlossen werden.

Ein Schlauch, der gerne mal vergessen wird, ist zwischen Rahmentunnel und der starren Benzinleitung die durch den Lüfterkasten geht.
Für den Austausch sollte das Fahrzeug aber auf der Hebebühne sein, sowie das linke Hinterrad abgenommen werden – das erleichtert die Arbeit ungemein.

Weiter gehts mit den Benzinschläuchen im Motorraum

Hier benötigen wir ein kürzeres Stück mit ca. 15 cm – die starre Leitung durch das Lüftergehäuse kommend zur Benzinpumpe – und ein längeres mit ca. 28 cm – von der Benzinpumpe zum Vergaser.

Auch hier gilt wieder: die Übergänge jeweils mit einer Schlauchschelle zu sichern!

Bei so manchen Käfern findet sich ein Benzinfilter IM Motorraum. Natürlich mag hier ein Austausch einfacher und schneller sein, als unter dem Tank. Jedoch sollte man beachten, dass im Motorraum schnell hohe Temperaturen herrschen. Wird ein Kunststofffilter zu heiß, schmilzt er und kann dadurch schnell einen Brand auslösen.
Von daher raten wir von dieser Einbaulage dringend ab!

Sind alle Schläuche getauscht und wieder fest, kann der Tank wieder befüllt werden.

Damit sich beim Erstbefüllen keine Luft in den Leitungen nach dem Tank bzw. im Filter festsetzt, empfehlen wir aus eigener Erfahrung folgendes:

  • den Tank erstmal nur leicht über das Loch des Tankgebers füllen
  • dann den Tank schräg anheben damit der Kraftstoff in die Leitung fließt
  • der Filter sollte sich nun füllen, Luft aus der Leitung nach oben entweichen
  • evtl. nach dem Festeinbau nochmal prüfen, damit es zu keinen Störungen im System kommt

Nun kann der Tank wieder eingebaut werden:

  • Dazu den Befüll- und Entlüftungsschlauch wieder fest aufstecken (die innere Dichtungsmanschette beim Füllschlauch sollte nicht verrutschen)
  • und die (neuen) Schlauchklemmen wieder fest anziehen (evtl. mit einer speziell vorhandenen Krimpzange).
  • Den Tank ausrichten, die 4 Klemmen wieder anschrauben
  • und das Kabel zum Tankgeber anschliessen.
  • Zum Schluß noch das Vorderrad montieren
  • und das Masseband an die Batterie anschließen.

FERTIG!

  • Nach einem Probelauf empfiehlt es sich nochmal einen Blick alle Anschlüsse und deren Dichtigkeit zu werfen
  • Es rechnet sich grundsätzlich immer, auch nach wenigen Jahren, für ein paar wenige Euro die Benzinschläuche zu ersetzen (meist verrät hier ein aufgedrucktes Herstellungsjahr das entsprechende Alter) BEVOR etwas undicht wird und der Käfer abfackelt!

Die M-Ausstattungen des VW Typ 1 ( Dez. ’47 – Aug. ’71)

Die Basisversion der Fahrzeuge konnte schon früher mit vielerlei Zubehör oder technischen Ergänzungen/Änderungen bestellt werden. Wie heute auch noch verwendete Volkswagen Kürzel, hinter denen sich eine genaue technische Ergänzung verbarg – die sogenannten „M-Ausstattungen“.

Die für Ihren VW werksseitig geliefert Optionen finden Sie übrigens auch auf den von der „Stiftung Automuseum Volkswagen“ erhältlichen Urkunden wieder, die man für sein Fahrzeug dort erwerben kann.

 

Hier also die Liste zum entschlüsseln der werksseitig gelieferten Technik :

Werkzeug und Ersatzteil-Liste

Ob auf kurzen oder längeren Fahrten stellt sich immer wieder die Frage: Welches Werkzeug bzw. Ersatzteil soll ich mitnehmen oder sollte ich vielleicht sogar immer dabei haben?

Nun…es bleibt auch vieles im Ermessen des Fahrers, welche Sicherheit man möchte. Wobei die Ersatzteile eine wichtigere Rolle spielen! Das ein oder andere Werkzeug ist ggf. mit Hilfe der „gelben Engel“ eher schneller aufgetrieben, als z.B. ein Unterbrecherkontakt.

Wir haben euch in der nachfolgenden Liste mal das aus unserer Sicht Wichtigste zusammengestellt:

WERKZEUG

1 Satz  Doppel-Gabelschlüssel 7×8, 10×11, 10×13, 17×19
1 Satz  Ringschlüssel 10×13, 17×19, 21(x36)
1 Rohr-Steckschlüssel 8×10
1 Schraubenzieher f. Schlitzschrauben (Gr. 3 und 5 – evtl. 7)
1 Schraubenzieher f. Kreuzschlitzschrauben
1 Rohrzange 240 mm
1 Seitenschneider
1 Gripzange
1 Schlosserhammer 300g
1 Fühlerblattlehre
1 Prüflampe
1 Ratschenkasten
1 Radmutternschlüssel (am besten ausziehbar 17/19)
1 Zündkerzenschlüssel

ERSATZTEILE

1 Unterbrecherkontakt
1 Satz  Ersatzbirnen
1 Gaszug (passend!)
1 Kupplungszug mit neuer Flügelmutter
1 Keilriemen
1 Dichtsatz für Ölwechel
1 Verteilerläufer + ggf. Verteilerkappe
1 Zündkerzenstecker
1L Öl zum Nachfüllen
1 Benzinschlauch + Schellen
1 Satz  Zündkerzen
1 Rolle  Klebeband
1 Satz  Sicherungen
1 Rolle  Blumendraht
5m Kabel (1,5 mm2) + Wagoklemmen
 1 Satz  Kabelbinder (versch. Größen u. Längen)

Tankanzeige (elektrisch)

Die Tankanzeige im Käfer ist eine kleine Wissenschaft für sich. So gut wie jeder Käferbesitzer kommt einmal an den Punkt, an dem die Anzeigenadel einfach macht was sie will.

Wir haben uns ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt und euch eine kleine Anleitung zur Überprüfung zusammengestellt.

Bei der Überprüfung der Funktion kommen 3 Fehlerquellen in Frage:

  • der Tankgeber
  • die Tankanzeige selbst
  • der Konstanter (sitzt hinter dem Tacho)

Prüfung des Gebers

Um den Tankgeber auszubauen, aus Sicherheitsgründen zunächst die Masseleitung der Batterie abklemmen. Dann die Abdeckung im Kofferraum herausnehmen und die Leitung des Gebers abziehen.

Tankgeber3

Am Tankgeber ist oben eine Drahtwicklung, die je nach Stellung des Schwimmerarms von einem Schleifkontakt bestrichen wird.

Oft sind diese Wicklungen vergammelt. Man kann versuchen, diese vorsichtig mit einem Schmirgel zu reinigen. Sind die Drähte jedoch teilweise unterbrochen (durch jahrelanges Kontaktschleifen durchgescheuert), hilft nur ein kompletter Austausch des Gebers.

Tankgeber

Ein kleiner aber doch sehr entscheidender Punkt, sind die Beilagscheiben bei den Schrauben des Gebers:

4 davon sind aus Kunststoff, 1 aus Kupfer. Nur so ist der Masseübergang des Gebers gewährleistet!

Tankgeber4

Prüfung des Anzeigeinstruments und des Konstanters

Hat sich der Tankgeber als funktionsfähig herausgestellt, gehen wir nun zur nächsten Prüfung. Anstelle des Gebers, schliessen wir nun folgende Ohmsche Widerstände an die Geberleitung an:

R1  (Voll)                = 10 Ohm ± 5%, 1 W

R2  (1/2 Voll)          = 22 Ohm ± 5%, 1 W

R3  (leer/Reserve)  = 47 Ohm ± 5%, 1 W

Hierzu löten wir uns jeweils einen Widerstand zwischen zwei Flachstecker:

Tankanzeige11

Dieser wird dann zwischen Geberleitung und einem Massepunkt angeschlossen (Massepunkte finden sich u.a. gleich unterhalb vom Tacho )

(siehe hierzu auch diesen Thread: 12 V Steckdose)

Tankanzeige12

Je nach angeschlossenem Widerstand, muss der Zeiger nun in die eigezeichneten Feldern wandern. Falls nicht, ist das Anzeigeinstrument oder der Spannungskonstanter defekt.

Tankanzeige06a

Wir haben uns hier zum Testen eine „Luxusvariante“ mit umschaltbarem Widerstand gebaut:
(auf Anfrage senden wir euch dafür gerne eine Teileübersicht zu)

Tankanzeige01

Bewegt sich der Zeiger nur noch ganz wenig oder gar nicht mehr, deutet es auf eine defekte Tankanzeige hin.

Bei näherer Betrachtung der Anzeige (diese muss dazu ausgebaut werden) zeigen sich folgende Bilder:

Der Blechstreifen, an dessen oberen Ende der Zeiger eingehängt wird ist nach unten hin mit einem ganz dünnen Draht umwickelt. Dieser muß hell- bis maximal dunkelbeige sein. Im vorliegenden Fall ist der Draht eher schwarz und sieht verbrannt aus!

Zur Erklärung der Funktionsweise:
Der Zeiger der Tankanzeige ist mit einer Feder und einem BiMetall verbunden, welcher durch eine kleine gewickelte Heizspirale beheizt wird. In Abhängigkeit vom Widerstand den der Geber liefert wird die BiMetallfeder mehr oder weniger beheizt. Je heißer die Heizung wird, desto mehr krümmt sich der BiMetall und der Zeiger schlägt aus.
Daher darf man auch niemals direkt 12V auf die Anzeige geben, weil sie dann zu heiß wird und der Draht durchbrennt!

Hier noch ein Beispiel, wie der Draht einer funktionsfähigen Anzeige sein soll:

Tankanzeige_iO

Der Konstanter

Je nach Motordrehzahl liefert die Lichtmaschine mal mehr, mal weniger Spannung.
Dadurch würde die Benzinuhr mal mehr, mal weniger anzeigen. Der Konstanter hält die Spannung mittels Widerstand und Zenerdiode für die Benzinuhr konstant (auf ca. 5 Volt), so dass sie immer richtig anzeigt, oder anzeigen soll. Außerdem würde der Draht in der Anzeige bei direkten 12 Volt durchbrennen!

Der Konstanter sitzt direkt hinter dem Tacho

Konstanter

Alte Ausführungen sahen damals etwas anders aus:

  • Konstanter mit einem Blechgehäuse waren für Fahrzeuge ohne Radioentstörung und arbeiten elektro-mechanisch mit Heizdraht und Dehnelement.
  • Die entstörte Version (Kunststoffgehäuse) hat eine Soffitte und Zenerdiode und verursacht keine Knackgeräusche wie die obige.


In vielen Fällen ist entweder der Heizdraht durchgebrannt oder die im Konstanter eingebaute Glühlampe oder die Zenerdiode defekt. Es empfiehlt sich dann, diesen komplett zu tauschen.

Wartungsplan

Heutzutage gehen die Werkstätten je nach Fahrzeug eine Checkliste bzw. einen Wartungsplan durch, wenn sie z.B. einen großen Kundendienst durchführen. Dies hat es damals aber auch schon zu Zeiten des VW-Käfers gegeben.

Da ja viele unter euch Schraubern gerade am Käfer selbst Hand anlegen, statt in eine Werkstatt zu fahren, haben wir selbst einen Wartungsplan für den Käfer entworfen. Am besten einmal im Jahr, bevor bzw. wenn die Saison losgeht, den Plan durchgehen. So bleibt vielleicht die ein oder andere Überraschung, beispielsweise über ein plötzlich gerissenenes Kupplungsseil, erspart.

Der nachfolgende Plan wurde für einen Käfer aus den 80ern geschrieben.

VW_Kaefer_Wartungsplan_leer

Da es gerade bei älteren Modellen auch mechanische Unterschiede gibt, die auch gewartet werden müssen, kann dieser Plan natürlich selbst ergänzt/geändert werden. Daher bieten wir euch diesen im PDF und im Excel-Format zum Download an:

LED für Fernlichtkontrolle

Manchmal kommt es vor, dass man z.B. ein eingeschaltetes Fernlicht nicht bemerkt.
Gerade bei Tageslicht und mit der relativ schwachen Birne in der Fernlicht-Kontrollleuchte des Tacho, übersieht man gerne dieses herrlich „blaue Licht“, und in diesem Fall ist das hektische Winken des entgegenkommenden Fahrers kein freundliches Grüßen mehr…

Erstaunliche Verbesserung bringt hier der Austausch des normalen Birnchens (Fassung BA7S) mit einer modernen LED; auch wer, wie wir, nicht Fan dieser Technologie in unserem Oldie ist: HIER bringt sie tatsächlich einen sichtbaren Nutzen! Wir haben es für euch in der 12V Version bei zwei Tachogenerationen einmal umgesetzt:

vorher:

Tacho mit LED - 1
Tacho mit Standard

nachher:

Tacho mit LED - 2
Tacho mit LED 3

Preis pro Birnchen ca. 2,-€ , Steckfassung BA7S, Bezugsquellen offensichtlich nur online

LED_BA7S

Lenkrad Bezug aufziehen

Bereits in den 60ern gab es verschiedenartige Versuche das Käfer Lenkrad aus kaltem Bakelit Werkstoff im Winter etwas handwärmer zu bekommen.

Beliebte Möglichkeiten waren das flauschige Lammfell und der etwas schickere Kunstlederbezug. Letzteren haben wir einmal aufgezogen und für euch dokumentiert.

Natürlich ist auch dieser Tip, wie immer,  reine Geschmacksache – machen oder lassen mag jeder für sich selbst entscheiden.

Dieser soll es sein

Ein gutes Netzwerk braucht ein Käferfahrer um an ein solches Original heranzukommen, vielen lieben Dank dir Barbara Th. für diesen tollen Bezug mit Schaumstoff Kaschierung.

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Viel braucht man nicht, nur eine kleine Spitzzange zum Fädeln der Bandageschnur. Das Wichtigste Werkzeug kann man hier nicht sehen : etwas Geduld und Muße – am besten „turn on your Radio“ und schöne Musik dabei hören…in 10-15 Minuten ist das Ganze schon erledigt.

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Bezug aufsetzen

…und schön mittig ausrichten. Er sollte einigermaßen stramm draufgehen. Ist er schlabberig dann ist er zu groß und wird später auch so unschön bleiben – zu stramm ist natürlich auch nix.

In der Innenseite des Lenkrades sollte die Stoßstelle des Bezuges gleichmäßig zusammenlaufen

Wickelbeginn

Für eine bessere Endfixierung des Wickelfadens hat sich mir angeboten oberhalb der rechte Speiche zu beginnen um dort auch einen guten Sitz des Bezuges zu gewährleisten.

Die erste Schlaufe setzt man gerade und verknotet so, das der Fadenüberschuß zum Ende des Wickelganges sauber nach innen eingesteckt werden kann – hierbei etwa handfest anziehen.

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schön gleichmässig 

Zwei Finger breit, also ca.40mm,  wird der Bandagierfaden leicht schräg gewickelt. Dabei die offene Seite des Bezuges in Richtung Innenseite des Lenkrades halten und den Faden schön gleichmäßig (stramm) über das ganze Lenkrad wickeln.
Der Faden ist ein Flachmaterial, bitte nicht verdrehen !
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schräg wickeln

Das Auge kontrolliert die Hand, dabei die Restfadenlänge beobachten !

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das Ende naht

Wenn zum Schluß der Faden im richtigen und gleichmäßigen Abstand gewickelt wurde, sollte der Bezug schön gleichmäßig am Lenkrad anliegen. Wenn das Ergebnis nicht befriedigt, bitte wieder abwickeln und neu starten – du ärgerst dich sonst jeden Tag darüber. Nun diagonal über die Speiche ziehen.

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Reicht der Faden noch für mindestens eine Umdrehung??

Über der Speiche also noch einmal um das Lenkrad rum, dann den Faden innen einfädeln.

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Fadenschluss

Jetzt vorsichtig mit der Spitzzange durchziehen, wer mag nochmal rum..reinziehen und vorsichtig verknoten. Überschüssigen Faden nicht abschneiden. Knoten und Restfaden in die Innenseite des Bezuges verstauen und gleichmäßig verteilen.
 

(Restfaden nicht abschneiden, um im Falle einer Neuwicklung genug Fadenlänge für die Endmontage zu haben)

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Winterschlaf

Kaum ist die Fahrsaison zu Ende, stellt sich wieder Frage:

„Wie überwintere ich meinen Käfer am besten?“

Da zu diesem Thema immer wieder mal Fragen in einigen Foren auftauchen, haben wir euch das Wichtigste zusammengefasst:

  • Das Fahrzeug sollte in einer trockenen Garage/Halle/Scheune untergebracht sein. Ganz wichtig ist es, für eine gute Belüftung zu sorgen. Nichts ist schlimmer, als dass sich durch Luftfeuchtigkeit Schwitz- und Kondenswasser bildet.
  • Vor dem Einwintern nochmal waschen und ggf. wachsen. Im Frühling steigt man dann in ein schönes und sauberes Auto. Aber bitte das Fahrzeug „trocken“ in die Garage stellen!
  • Wer sein Auto gegen Schmutz und Staub schützen möchte, deckt es mit einem atmungsaktivem Cover zu (gibt es im Fachhandel ab 25,- Euro). Alternativ tun es natürlich auch alte Bettlaken (Reissverschlüsse und Knöpfe vorher entfernen!)
    Achtung: Bitte keine Abdeckplanen aus Plastik/Kunststoff nehmen! Hier sammelt sich sonst die Feuchtigkeit unter der Plane und es entsteht Schimmel oder Korrosion. Außerdem verkratzen solche Planen gerne mal den Lack.
  • Der Tank sollte möglichst voll sein, damit sich kein Kondenswasser bildet. Stahltanks können dadurch gerne rosten.
  • Die Batterie abklemmen, ausbauen und am besten in den Keller stellen oder anderweitig frostfrei lagern. Falls vorhanden, ab und an an ein Ladegerät anschließen – das verlängert die Lebensdauer der Batterie. (Hinweis: Nachladen nur in gut durchlüfteten Räumen!)
  • In den Fahrzeuginnenraum stellen wir einen kleinen Luftentfeuchter (gibt es ab 5,- Euro in jedem Baumarkt). Zusätzlich noch ein/zwei Dreiecksfenster einen Spalt öffnen um den Innenraum zu belüften (nur bei Mäusesicherer Umgebung).
  • Bei den Reifen erhöhen wir den Luftdruck auf ca. 2,5-3 Bar, um Standschäden zu vermeiden.
  • Die Handbremse nicht anziehen, damit diese nicht festrostet.
  • Ein mit Öl getränkter Lappen im Auspuff schütz vor Feuchtigkeit im Endrohr.
  • Sollte sich im Wischwasserbehälter reines Wasser befinden, entweder mit Frostschutzmittel auffüllen oder den Behälter ausleeren.

Zu guter Letzt, kommt noch das Thema Ölwechsel:

Der eine sagt:  Ölwechsel am besten noch vor dem Winterschlaf, da altes Öl Säuren enthält und dadurch Dichtungen und Metall angreifen könnten.
Der andere meint:  Lieber erst zu Beginn der neuen Saison einen Ölwechsel und das Öl ist ganz frisch im Motor. Letztendlich ist es nun Ansichtssache eines jeden Käferfahrers. In diesem Sinne, einen schönen Winterschlaf und angenehme Träume

Elektrik

Die Elektrik im Käfer ist im Vergleich der heutigen Fahrzeuge sehr überschaubar. Doch trotzdem gibt es auch hier hin und wieder mal Fehler auf die man nicht sofort kommt. Meistens genügen zur Abhilfe schon ein paar Handgriffe und alles „läuft“ wieder, so wie der Werbeslogan es einst sagte.

Nachfolgend ein paar (kuriose) Fehlerbeschreibungen und Abhilfemaßnahmen:

Als Modell diente uns ein 1200er Mex, BJ.´84 mit Gleichstrom-Lichtmaschine

Die Generatorlampe leuchtet (oder glimmt)

Das kann viele verschiedene Ursachen haben:

  • ein (oder mehrere Kabel) vom Regler oder der LiMa sind nicht angesteckt
  • die LiMa (Lichtmaschine) ist defekt
  • die Kohlen der LiMa sind abgenutzt
  • der LiMa-Regler ist defekt
  • Massefehler

Wir prüfen zunächst den korrekten Anschluss aller Kabel an der Lichtmaschine und am Regler. Alles richtig angeschlossen? Sitzen die Stecker alle fest?

Kleiner Tipp: Den festen Sitz jedes Steckkontaktes überprüfen und gegebenfals die Klemmzungen der Stecker mit der Flachzange etwas nachbiegen.

Lima-Regler_alt

Nun messen wir mit einem Voltmeter bei laufendem Motor die Spannung vom LiMa-Regler zur Batterie. Diese sollte je nach Motordrehzahl zwischen 13,5 und 14,5 Volt liegen. Alles was darunter oder gar darüber ist, deutet auf einen defekten Regler hin. Bei einem zu niedrigen Wert, wird die Batterie nicht richtig geladen. Bei einem zu hohen Wert, fängt die Batterie an zu kochen! (Vorsicht vor auslaufender Batteriesäure!) In beiden Fällen ist der Regler dringend zu ersetzen, bevor die Batterie schaden nimmt. Einen alten Regler zu reparieren lohnt sich meistens nicht, da die Kontakte oftmals abgenutzt sind und der Aufwand diese zu ersetzen zu groß ist.

Spannungsmessung

Heutzutage gibt es bereits elektronische Regler

Lima-Regler_Neu

Weiter geht´s mit der Lichtmaschine:

Ein wichtiger Punkt sind hier die Kohlen. Diese halten zwar lt. vieler Aussagen ca. 100.000 km, aber zwischendurch mal einen Blick darauf zu werfen kann nicht schaden. Die Gleichstrom-Lichtmaschine beim Käfer hat 2 Kohlebürsten: Eine oben und eine unten liegend. Auch wenn vielleicht die eine Kohlebürste nur teilweise abgenutzt ist, sodass diese nicht mehr oben übersteht, sollte ein Austausch vorgenommen werden. Bei stärkerer Abnutzung schaffen es die Federn der Kohlebürste oft nicht mehr den Druck auf den Kollektor aufrecht zu erhalten.

Beim Blick in das Innenleben der Lichtmaschine kann man auch gleich noch prüfen, ob nicht eines der Kabel die zu den Anschlüssen führen abgerissen sind.

Lichtmaschine1

Ist auch hier soweit alles in Ordnung, widmen wir uns einem der kuriosesten Fehler…

Der Massefehler

Damit Strom fliesst, müssen alle Anschlüsse auch einen guten Kontakt und damit eine gute Leitfähigkeit haben. Wie auch bei den heutigen Fahrzeugen, wird die Stromrückführung vom Verbraucher über die Karosserie (Masse) abgeleitet. Im Laufe der Jahre können diese Anschlüsse jedoch korrodieren und der Strom kann nicht mehr korrekt fliessen.

Ein Beispiel:

Unser Modell hatte hin und wieder den Fehler, dass bei Betätigung des Blinkers das Radio aus ging, das Blinkrelais schaltete nicht, die Tankanzeige ging zurück und die Generator-Lampe an. Nach langer Suche sind wir dann auf korrodierte Massepunkte im Motorraum gestoßen.

Hierzu nehmen wir die Seitenverkleidungen links und rechts im Motorraum ab:

Und dann sieht man das Übel

Am besten reinigt man die Steckverbinder und die Anschlüsse mit einem feinen Schmirgel oder einer kleiner Drahtbürste und etwas Kontaktspray. In unserem Fall (siehe rechte Abbildung oben), haben wir jedoch gleich mal neue Stecker aufgekrimpt.

Solche Kontaktschwierigkeiten können unterschiedliche Fehler verursachen: Die Rückleuchten funktioniert nicht (richtig), eine Seite leuchtet stärker als die andere, beim Blinken geht das Bremslicht aus, usw…

Was auch ganz gerne vergessen wird, ist das Massekabel der Batterie. Dieses verbindet den Minus-Pol der Batterie mit der Karosserie

Es empfiehlt sich, die Batterie abzuklemmen (evtl. ausbauen), dann das Massekabel abschrauben und auch hier die Kontaktflächen des Massekabels abzuschmirgeln und zu reinigen.

Masseband Batterie

Und hier noch ein paar weitere Massepunkte

  • Links und Rechts der Reserveradwanne
  • Hinter dem Tacho

Auch eine defekte Sicherung kann manchmal Fehler hervorrufen, die man im ersten Moment nicht sofort zuordnen kann. Bei den alten Keramik- bzw. Torpedo-Sicherungen die damals im Käfer verbaut wurden, sieht man es normalerweise auf den ersten Blick, wenn eine Sicherung defekt ist:

Der durchgehende Draht würde bei einer Überlastung schmelzen.

Sicherung1

Bei näherer Betrachtung der einzelnen Sicherungen zeigte sich jedoch, dass bei einer Sicherung die Kontaktfläche beschädigt war

Die Kontaktfläche in der Haltefeder war dadurch sehr gering, was teilweise zum Ausfall einiger elektr. Bauteile führte.

Mit der Zeit nutzen sich die Sicherungen an den Enden ab und es bilden sich kleine Riefen

Dies ist der Nachteil dieser Torpedosicherungen!

Wikipedia schreibt hierzu in einer Erklärung:

„Ein Nachteil ist die geringe, ringförmige Kontaktfläche, die bei ungenügender Druckkraft der gelochten Haltefeder hohe Übergangswiderstände verursachen kann. Diese führen zu übermäßiger Erwärmung der Kontaktstelle, was eine weitere Oxidation der ohnehin geschädigten Kontaktstelle weiter begünstigt.“  (Quelle: Wikipedia)

Durch Oxidation an den Sicherungsenden entstehen mit der Zeit hohe Widerstände. Dadurch kann sich die Sicherung erwärmen und im ungünstigsten Falle zu einem Brand führen!

Empfehlung: Hin und wieder mal die Sicherungen herausnehmen und „genauer begutachten“. Oxidierte Haltefedern mit einem feinen Schmirgel leicht bearbeiten und die Sicherung ersetzen (bei einem Preis von nichteinmal 50 Cent/Sicherung, sollte hier nicht gespart werden!)
Teilweise bekommt man übrigens bei speziellen Oldtimer-Zubehör-Shops noch solche Sicherungen aus Keramik, und nicht wie heutzutage aus Kunststoff!