Geschichte

1922

In den zwanziger Jahren verfolgten verschiedene Industrielle und Konstrukteure auch in Deutschland die Idee, ein Auto zu bauen, das sich fast jeder leisten konnte. Der Erfolg des seit 1908 gebauten Ford „Modell T“ von Henry Ford in den USA brachte den Automobilkonstrukteur Dr. Ferdinand Porsche 1922 auf den Gedanken, daß so etwas auch in Deutschland möglich sein müßte und so besuchte er auch die Ford Betriebe in Amerika.

Henry Ford mit T-Modell in Buffalo, USA, 1921

1924

Frühe überlegungen zum Bau eines günstigen Kleinwagens bei Zündapp gingen auch von Geheimrat Fritz Neumeyer, dem Gründer der Nürnberger Zündapp-Werke aus. Bereits 1924 spielte er mit dem Gedanken, zur Abrundung der Motorrad-Produktion, in München-Freimann den englischen Rover-Kleinwagen in Lizenz zu bauen. Damals stand aber die Inflation im Wege.

1925

Das detaillierte Konzept des Käfers wurde 1925 von Béla Barényi entworfen, was lange Zeit von der Firma Porsche bestritten wurde. Die gab den Firmengründer Ferdinand Porsche als Konstrukteur an. Erst durch ein Gerichtsurteil konnte Barényi 1953 seine Urheberschaft und damit seine Ansprüche durchsetzen.

1928

„Volkswagen“ erster Prototyp 1928, dann 1931 der „Maikäfer“ von Josef Ganz gebauten Volkswagen Standard, 1933 als ‚Modell Superior‘ vorgestellt auf der Berliner Automobilausstellung.

1930

Ebenfalls umstritten und bis heute nicht eindeutig geklärt sind die frühen Beiträge von Dr. Josef Ganz zur Entwicklung des Ur-Käfers, der erste Prototyp von Ganz wurde 1930 bei den Nürnberger Ardie Werken gebaut.

Ganz 'Volkswagen' Prototyp, gebnaut bei den Ardie-Werken Nürnberg.

1931-1932

Der zweite Versuch der Zündappwerke Nürnberg wurde im Jahr 1931 unternommen. Es wurden Verhandlungen mit dem Stuttgarter Konstruktionsbüro von Ferdinand Porsche aufgenommen und schließlich im September, mit dem gerade gegründetem Entwicklungsbüro Porsche, ein Entwicklungsvertrag abgeschlossen, der den Bau eines viersitzigen Personenwagens mit zweitüriger Limousinen-Karosserie, Schwingachsen und einem luftgekühlten 1000ccm-Motor beinhaltete. Hier wurde erstmals wurde auch der Begriff „Volkswagen“ verwendet. Drei Musterwagen wurden gebaut, die schon von der Form her deutlich an den späteren „Käfer“ erinnerten.
Ohne Verzögerung machten sich die Stuttgarter Ingenieure ans Werk. Ferdinand Porsche wollte einen luftgekühlten Vier-Zylinder-Boxermotor im Heck einbauen, doch die Techniker aus Nürnberg verfolgten eigene Pläne. Zu dieser Zeit bastelten sie bereits an technisch aufwändigen Flugzeugmotoren, und es schien praktisch, diese im Zündapp-Wagen zu verwenden. Zähneknirschend nahm Porsche die Weisung seines Auftraggebers entgegen, einen 26 PS starken, wassergekühlten Fünf-Zylinder-Sternmotor einzubauen. In kurzer Zeit entstanden drei Musterwagen, 2 Limousinen und ein Kabriolett. Da der Konstrukteur seine Entwicklungsprojekte fortlaufend nummerierte, erhielt der Wagen die Bezeichnung Porsche Typ12. Vom Motor einmal abgesehen, waren schon wesentliche Elemente des späteren „Käfers“ vorhanden:
Der Zentralrahmen, der Heckmotor mit dem Getriebe vor der Hinterachse, die Leistung von circa 25 PS und die typische, aerodynamisch günstige Karosserieform.

An der Karosserie lag es nicht, daß der Zündapp-Volkswagen nie in Serie ging. Das Problem war der Motor, der sich als zu voluminös und auch als noch nicht ausgereift erwies. So versorgte der Vergaser die Zylinder über einen Ringkanal sehr ungleichmäßig. Der Motor lief schon nach kurzer Fahrt heiß.Das Öl fing schon nach wenigen Kilometern zu kochen an.

Ein zweiter Grund war, dass die zeitweilig stagnierende Nachfrage nach Motorrädern wieder ansprang, was die Notwendigkeit zum Bau eines Autos weniger dringend erscheinen ließ. Schließlich musste Fritz Neumeyer erkennen, dass die Dimensionen eines solchen Projekts die Fähigkeiten der Zündapp-Werke übersteigen würden. So wurde das Projekt letztendlich fallen gelassen.

Zwei der drei Prototypen des Zündapp-Käfers wurden schon Mitte der dreißiger Jahre in Nürnberg verschrottet, die Nummer 3 blieb bis 1944 erhalten. Evtl. wurde diese Wagen in späteren Jahren mit einem boxermotor ausgerüstet?

Porsche Typ 12, gebaut von den Nürnberger Zündappwerken

1933

Mit NSU versuchte sich eine weitere Nürnberger Motorrad-Firma an diesem Projekt. Hierbei kamen ihm natürlich seine bisherigen Erfahrungen mit dem Typ 12 zugute. Insgesamt wurden erneut drei Prototypen bei Draunz bzw. Reutter gebaut. Aber auch dort kam die Entwicklung eines Kleinwagens nach den Porsche-Plänen wieder zum Erliegen. Schließlich wandte sich Porsche 1934 an das Reichsverkehrsministerium und erweckte auch das Interesse von Adolf Hitler, der das Volkswagen-Projekt zu einer gemeinschaftlichen Aufgaben der deutschen Automobilhersteller erklärte.

1934

Porsche legte Exposé zum Volkswagen mit Datum vom 17.1.1934 vor. Danach sollte ein „Volkswagen“ kein Kleinwagen, sondern ein Gebrauchswagen mit geringem Gewicht, normaler Höchstgeschwindigkeit, normalem Fahrkomfort, aber ohne komplizierte Einrichtungen sein. Die NSU-Prototypen des Typ 32, die im Juli 1934 fertig wurden, konnten erprobt werden. Die Karosserie des neuen Typ 32 wies wiederum die käferähnliche Züge auf, und auch der jetzt eingebaute luftgekühlte Vierzylinder-Boxermotor im Heck wurde im Prinzip im späteren Käfer übernommen.
Ferdinand Porsche erhält vom „Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie“ den Auftrag zur Konstruktion eines „Volkswagens“. Bei seiner Erstvorstellung auf der Berliner Automobilausstellung bezeichnete ein Korrespondent der New York Times den Volkswagen spöttisch als Käfer: „It looks like a beetle“. Ein Spitzname, der ihm geblieben ist, aber erst in den 70er-Jahren in den VW-Prospekten offiziell „anerkannt“ wurde.

1935

Am 17.10.1935 war es dann soweit: Porsche hatte den ersten Volkswagen vom Typ60 fertiggestellt, vier weitere sollten im Verlauf des nächsten Jahres folgen.
Es entsteht der erste Prototyp mit luftgekühltem Boxermotor. Es werden insgesamt 3 Autos vom Porsche Typ 60 gebaut.

1936

Die drei gebauten Exemplare bekommen die Bezeichnung V 3. In Berlin werden den Mitgliedern des „Reichsverband der Deutschen Automobilindustrie“ je eine Limousine und eine Cabriolet-Variante vorgestellt. Jedes der Fahrzeuge absolvierte rund 50’000 Kilometer Probefahrt.

1937

Ende 1937 erhielt der Volkswagen seine entgültige technische und optische Gestalt, und die Vorserie VW 30 wurde in Auftrag gegeben.
Für Test- und Werbezwecke wurden teilweise noch im gleichen Jahr weitere Exemplare als VW 38 und VW 39 bei Porsche gebaut. Da sich die Konstruktion der VW 303-Serie bewährt hatte, unterschied sie sich von der späteren Serienfertigung nur in Details.
Doch der Reichsverband der Automobilindustrie RDA war gegen den Volkswagen. Der RDA beschloß daher, wenn er schon das Volkswagenprojekt nicht verhindern konnte, dann doch wenigstens Porsche die Realisierung eines Volkswagens durch ungünstige Vertragsbedingungen möglichst schwer, wenn nicht gar unmöglich zu machen. Der Vertrag des RDA mit Porsche sah deshalb vor, daß Porsche trotz geringer bewilligter Geldmittel in zehn Monaten drei Prototypen des Volkswagens vorführen sollte. Eine unmöglich erscheinende Aufgabe, denn Porsche besaß keine eigene Fabrik, ja noch nicht einmal eine eigene Werkstätte.
Porsche ließ sich jedoch durch diese Vertragsbedingungen nicht beirren und stellte in seiner Privatgarage bei seinem Wohnhaus in Stuttgart zahlreiche Werkzeugmaschinen auf, an denen zwölf Mitarbeiter auf engstem Raum Tag und Nacht arbeiteten. Eine große Hilfe war ihm dabei sein Leiter der Karosserieaufbauabteilung, Erwin Komenda, der zahlreiche Ideen in das Projekt einbrachte (Entwurf von Karosserie, Motoraufhängung und Heiz- und Belüftungstunnelsystem etc).
Im Vertrauen auf die Fähigkeiten von Ferdinand Porsche beauftragte daraufhin Hitler am 20.2.1937 Dr. Robert Ley, den Leiter der finanzstärksten NS-Organisation „Deutsche Arbeitsfront“, mit der Schaffung der Vorbedingungen für den Volkswagen. Hierzu gehörte insbesondere auch die Errichtung eines Volkswagenwerkes. Der Finanzbedarf für dieses Projekt wurde auf RM 200 000 000 geschätzt. Weitere RM 30 000 000 mußten als Entwicklungskosten für den Volkswagen seit 1934 aufgebracht werden.

Volkswagen vor Junkers Ju 52 auf dem Flughafen München, 1937

1938

Am 26.5. erfolgt die Grundsteinlegung für das „KDF-Wagen“-Werk in einem trockengelegten Sumpfgebiet bei Fallersleben. Rechtzeitig dazu konnten die ersten drei serienreifen Exemplare fertiggestellt werden, welche die New York Times bereits am 3.7.1938 ironisch „Beetle“, auf Deutsch „Käfer“, nannte.
In Anlehnung an einen nahegelegenen Landsitz wird der Name „Wolfsburg“ gewählt. Am 16.9. wird das Werk gegründet.
Nach nochmaliger Überarbeitung entsteht das Serienmodell VW38 mit der endgültigen Form. Mit der Limousine, dem Cabriolet und der Limousine mit Rolldach wurden drei Modellvarianten präsentiert.

1939

Der „Berlin-Rom-Wagen“ Typ 60 bzw.Typ 64 (3 Versuchswagen), eine leichte Coupe´-Version, wird vorgestellt und soll bei Wettbewerben die Leistungsfähigkeit beweisen. Gleichzeitig beginnt die Produktion des „Kübelwagens“ für die Wehrmacht.
Auch wurde sogar eine Warmluftheizung eingeführt, die den Käfer wintertauglich machte. Wie außergewöhnlich dies zum damaligen Zeitpunkt war, kann man daran erkennen, daß selbst beim ersten S-Klasse-Mercedes nach dem Krieg eine Heizung nicht serienmäßig eingebaut war.

1940-1944

Während des Krieges wurden 50788 Kübelwagen Typ 82 und 14276 Schwimmwagen Typ 166 gebaut. Ab 11.07.1941 wurde eine kleine Serie von 630 Limousinen (Typ 60L, „KdF-Wagen“), 16 Cabriolets (Typ 60 offen) und 564 Geländelimousinen (Typ 82e/92) mit dem Fahrgestell des Kübelwagens gebaut. Die Produktion dieser Fahrzeuge wurde Mitte 1944 eingestellt. Der letzte Zündapp Volkswagen Typ 12 wird durch eine Fliegerbombe in Stuttgart zerstört, die auf die Villa von Ferdinand Porsche fiel.

Zwei KdF-Wagen auf der Autobahn.

1945

Die Stadt des KdF-Wagens wurde in Wolfsburg umbenannt. Das Käfer – Zeitalter beginnt, die britische Militärregierung bestellt 20.000 Limousinen.
Im Dezember läuft die Serienfertigung des VW-Käfers an, es wurden 55 Fahrzeuge montiert. Daß diese Produktion zu einer Erfolgsgeschichte werden würde, konnten die VW-Mitarbeiter, geplagt von Existenzsorgen, nicht ahnen.

1946

Doch bereits 1946 wird der erste Meilenstein gesetzt, am 14. Oktober wird der 10.000ste Volkswagen produziert.

1947

Der Mangel an Kohle führte 1947 zu einer vorübergehenden Stilllegung des VW-Werkes. Die Erfolgsgeschichte ging aber rasch wieder weiter. Die Gebrüder Pon aus den Niederlanden wurden als Volkswagen-Generalimporteure eingesetzt und erhielten als erste Lieferung 56 Käfer-Limousinen.

1948

Es gehören 8.400 Mitarbeiter zur Belegschaft, die fast 20.000 Fahrzeuge bauen. Es läuft der 25.000ste Volkswagen vom Band. Heinrich Nordhoff übernimmt die Geschäftsführung des Volkswagenwerkes, er läßt die Firma Joseph Hebmüller in Wülfrath (D) drei Prototypen eines Cabriolets auf Volkswagenbasis bauen. Für die Fertigung sollten möglichst viele Originalteile der VW-Limousine verwendet werden, die exklusive Innenausstattung des Wagens stammt von Hebmüller selbst.Das Volkswagenwerk gibt eine Serie von 2000 Stück in Auftrag.
Als Folge eines Großbrandes in den Fertigungsanlagen muss die Firma Hebmüller vier Jahre später ihre Tore schließen. Bis dahin waren lediglich 696 Cabriolets auf den Markt gekommen.

Ferdinand Porsche (rechts) mit seinem Sohn "Ferry" am Urtyp des Porsche 356

1949

Am 8. Januar werden die ersten zwei Limousinen von den Niederlanden aus in die USA verschifft. Am 13. Mai wird der 50.000ste Volkswagen seit Kriegsende produziert. Am 1. Juni erfolgt die Präsentation des „Export-Modells“, es weicht mit seiner komfortableren Innenausstattung und stärkeren Verchromung außen von dem Standardmodell ab.
Der „Oben-ohne-Käfer“, das VW Cabriolet, lässt nicht lange auf sich warten. Bereits am 1. Juli 1949 präsentiert Karmann in Osnabrück eine offene Karosserie-Variante, und die Zahl der Karosseriebauer wächst vor allem in den USA.
Technische Änderungen: Beim Export-Modell kam die Hochglanzlackierung, die Chromzierstreifen und das vorderes Deckelschloss war nun von innen zu öffnen.

1950

Es läuft der 100.000ste Volkswagen vom Band, ab April ist der Volkswagen gegen Aufpreis mit Faltdach erhältlich.
Technische Änderungen: Die hydraulische Fußbremse und die zugfreie Belüftung beim Exportmodell (Aussparung in den Seitenscheiben) wird eingeführt.

1951

Im Oktober wird die Produktionsmarke von 250.000 überschritten. Das Grundmodell erhält im Vorderwagen seitliche Ventilationsklappen. Das Export-Modell präsentiert sich nun mit dem Wolfsburger Wappen auf der Bughaube.
Im 76. Lebensjahr starb Ferdinand Porsche im Januar 1951 in Stuttgart. Sein Grab befindet sich in Zell am See.

Technische Änderungen: Es wurden die seitliche Ventilationsklappen (im Volksmund Rheumaklappen) eingeführt.

1952

Die Firma Hebmüller musste durch die Folge eines Großbrandes in den Fertigungsanlagen die Tore schließen. Es kamen lediglich 696 Cabriolets auf den Markt.

Technische Veränderungen: Dreiecksfenster in den Türen, beim Exportmodell Schwenkfenster, geänderte Stossfänger und Hörner, zwei Bremsleuchten kombiniert mit Schlusslichtern und Rückstrahlern und 15-Zoll-Felgen.

1953

Es läuft der 500.000ste Volkswagen vom Band, der Export erfolgt in 86 Länder.

Technische Änderungen: Das Brezelfenster wird durch das Ovalfenster ersetzt, der Mittelsteg die sogenannte Brezel entfällt

1954

Technische Änderungen: Die Motorleistung wird von 25 auf 30 PS erhöht, der VW Käfer fährt damit bis zu 110km/h.

1955

Der 1.000.000ste VW Käfer läuft vom Band. In einem überaus erfolgreichen Geschäftsjahr wird die Produktion auf 280.000 Fahrzeuge gesteigert. Im Jahresdurchschnitt überschreitet die Tagesproduktion erstmals 1.000 Fahrzeuge.

Technische Änderungen: Doppelauspuff, PVC-Schiebedach und neue Brems- Schluss- und Rückstrahlleuchten an den hinteren Kotflügeln diese wurden dann auch höher angebracht.

1956

Technische Änderungen: Neben schlauchlosen Reifen erhält das Fahrzeug eine verstärkte Motorraumdämmung, einen leistungsstärkeren Scheibenwischermotor und einen stärkeren Anlasser.

1957

Technische Änderungen: Der Volkswagen erhält eine größere Heckscheibe und ein neu gestaltetes Armaturenbrett desweiteren neue bekam der hinteren Deckel eine andere Form und die Kennzeichenleuchte erhielt eine wannenförmige Streuscheibe.

1958

Technische Änderungen: Die Fahrerseite bekommt einen großen Außenspiegel.

1959

Technische Änderungen: Die Türen erhalten feststehende Griffe mit integrierter Drucktaste. Im August wird das neue Export-Modell VW 1200 mit 34 PS-Motor und vollsynchronisiertem Vierganggetriebe eingeführt. Zudem erhält das Export-Modell das Zweispeichenlenkrad mit dem verchromten Hupen-Halbring.

1960

Technische Änderungen: Die Vorderachse wir mit einem Stabilisator ausgerüstet. Zudem erhalten Standard- und Export-Modell Blinker anstelle Winker. Desweiteren erfolgte die Umgestaltung des Tankes, der Kofferraum vergrößerte sich um 65 Prozent, die Scheinwerfer wurden mit asymmetrischem Licht ausgestattet.

1961

Der Käfer erhält neue größere Rückleuchten mit abgesetztem gelben Blinkerglas.

Technische Änderungen:Für den Einbau von Sicherheitsgurten werden serienmäßig Verankerungspunkte installiert. Beim Exportmodell ersetzt die mechanische Tankuhr den Reservehahn. Das Exportmodell wird mit pneumatischen Scheibenwischern ausgerüstet. Das Standardmodell erhält eine hydraulische Fußbremse.

1962

Der 5.000.000ste VW Käfer läuft vom Band.

Technische Änderungen: Das Faltschiebedach wird durch ein Stahlkurbeldach ersetzt.

1963

Technische Änderungen: Der Stoffdachhimmel wird durch eine Kunststoffspannung ersetzt. Das Exportmodell wird mit Stahlschiebedach statt PVC-Faltschiebdach ausgeliefert. Die vordernen Blinkleuchten werden durch eine größere Ausführung ersetzt.

1964

Mit der Gründung der „Volkswagen de Mexico, S.A. de C.V.“ in Mexico City geht Volkswagen von der Fahrzeugmontage zur Eigenproduktion über.

Technische Änderungen: Das Standardmodell bekommt ein Vollsynchrongetriebe und die neue Bezeichnung VW 1200 A. Die Scheibenwischer waren in Ruhelage links und der Motordeckel bekam einen Druckknopfverschluss.

1965

Die Jahresfertigung hat jetzt einen Umfang von über 700.000 VW Käfer erreicht und wächst stetig, bis im Jahr 1965 die Schallmauer von einer Million gebauter Fahrzeuge durchstoßen wird. Das neue Exportmodell VW 1300 mit 40 PS-Motor kommt auf den Markt.

Technische Änderungen: Das Standardmodell 1200 A erhält einen 34-PS-Motor, der VW 1300 bekommt Lochscheibenräder und flache Radkappen.

1966

Das Standardmodell VW 1300 A ersetzt den 1200 A. Es ist mit 34-und 40-PS-Motor erhältlich. Tür- und Zündschloss lassen sich mit demselben Schlüssel betätigen. Im Juli wird die Produktion des VW 1200 A eingestellt. Im August erscheint der VW 1500 mit 44 PS sowie Scheibenbremsen vorn.

Technische Änderungen: Das Standardmodell 1300 A ersetzt 1200 A. Der VW 150 bekam eine Spurverbreiterung hinten, einen geänderten hinteren Deckel und eine geänderte Kennzeichenleuchte, sowie schmalere Zierleisten und neue Türschlösser.

1967

Der 10.000.000 VW-Käfer läuft vom Band. Der „Sparkäfer“ VW 1200 mit 34 PS-Motor ist ab Januar erhältlich.
Inzwischen gibt es bereits fünf inländische Werke, neben Wolfsburg sind das Hannover, Kassel, Braunschweig und Emden.

Technische Änderungen: Das Modell VW 1500 wird mit Automatik-Getriebe und Schräglenker-Hinterachse angeboten. „Sparkäfer“ VW 1200 mit 34-PS-Motor, Frischbelüftung, Dreipunktbefestigung für Sicherheitsgurte an allen Sitzen, Bedienungsknöpfe aus Kunststoff, verstärkte Stoßfänger, außenliegender Kraftstoffeinfüllstutzen an der rechten Seite.

1968

Der Volkswagen wird in der Werbung offiziell zum Käfer.

Technische Änderungen: Geänderte Klappe des Kraftstoffeinfüllstutzens.

1969

Einführung des VW 1300 L mit Sonderausstattung.
Technische Änderungen: Der Käfer bakam geänderte Felgen.
In der Erprobung: Luftsack (Airbag) im Käfer.

1970

Es wird die Produktion des VW 1500 eingestellt, es erfolgt die Einführung der Modelle 1302 (34 und 40 PS) und 1302 S (50 PS) mit Federbeinen vorn. Der 1302 wurde auch als Cabriolet-Version bei Karmann in Osnabrück gebaut.

Technische Änderungen: Erstmals wurden ab Werk für die Exportmärkte USA und Japan Einspritzmotoren und Katalysatoren eingebaut. Einführung Modelle 1302 und 1302 S, 1302 auch als Cabriolet, zusätzlich 1302 Limousine mit größerem Kofferraum und verändertem Vorderwagen, Motorleistung 50 PS, Federbeine vorn.

1971

Technische Änderungen: Verbesserte Entlüftung, zusätzliche Luftschlitze im Motordecke. Das Heckfenster wird nochmal vergrößert.

1972

Am 17. Februar läuft der 15.007.034ste Käfer vom Band. Er übertrifft damit die bisherige Rekord-Produktionsstückzahl des Ford-T-Modells und wird „Weltmeister“. Aber zu diesem Zeitpunkt zeichnet sich bereits das Ende der Käfer-Monokultur ab, die das Modellprogramm des Unternehmens bis dahin bestimmt hat.
Im August beginnt die Produktion des „Panorama-Käfers“ VW 1303 mit 44 und 50 PS-Motor, der den VW 1302 ablöst.

Technische Änderungen: Panoramascheibe, vergrößerte Rückleuchten.

VW-Werk, Wolfsburg Montage-Käfer

1973

Die Produktion des VW 1300 wird eingestellt, Volkswagen bringt jedoch mehrere Sondermodelle heraus:

  • Jeans-Käfer
  • Big-Käfer
  • gelbschwarzer Renner
  • City-Käfer

und das Cabriolet 1303 wird präsentiert.

1974

Nach 11.916.519 Käfern läuft in Wolfsburg der letzte VW Käfer vom Band. Es geht eine fast 30jährige Produktionsgeschichte zu Ende. Wolfsburg war die „Käferstadt“. Der Käfer wird jetzt noch in Emden, Brüssel und Übersee hergestellt.

Technische Änderungen: Blinkleuchten vorn in Stoßfänger integriert.

1975

Die Produktion des VW 1303 als Limonsine wird eingestellt.

Technische Änderungen: VW 1200, schwarz lackierte Stoßfänger, schwarze Kotflügelkeder.

1976

Technische Änderungen: Der VW 1200 erhält in der L-Version ein zweistufiges Frischluftgebläse. Die Innenausstattung wird nun mit gepolsterter Schalttafel ausgelifert, die verstellbaren Kopfstützen an Vordersitzlehnen, und die Dreipunkt-Automatik-Sicherheitsgurte vorne ,it dem statischen Beckengurten im Fond sind außer der beheizbare Heckscheibe sowie den Gürtelreifen die neusten Renner.

1977

Technische Änderungen: Der VW 1200S ( 50 PS, 1600 ccm ) wird eingestellt. Die Auslieferung erfolgt nur noch mit dem 1200 cm³ / 34 PS-Motor und Trommelbremsen vorne.

1978

Am 19. Januar wird der letzte Wagen in Emden produziert und ins Wolfsburger Automuseum gebracht. Insgesamt wurden 16.255.500 Käfer in Deutschland gebaut.

1979

Am 10. Januar 1979 läuft das letzte Käfer Cabriolet – es ist das 330.281ste – bei Karmann in Osnabrück vom Band.

Technische Änderungen: Das Lackangebot wird weitgehend umgestellt und es erfolgte der Austausch der Radzierdeckel gegen Staubklappen.

1980

Technische Änderungen: Einführung des 2-Speichenlenkrads, integrierte Kopfstützen bei den Vordersitzen

1981

Am 15. Mai wird der 20.000.000ste Käfer bei der „Volkswagen de Mexico“ in Puebla produziert. Das Jubiläums-Modell „Silver Bug“ wird angeboten.

1982

Zur Absatzförderung auf dem deutschen Markt werden die Mexiko-Käfer in verschiedenen Sonderausstattungen angeboten (Aubergine-Käfer, Eisblauer, Sunny-Bug, Samtroter, und andere Versionen).

Technische Änderungen: Rückkehr zu Radzierdeckeln, justierbare Kopfstützen.

1984

1984 geht der 100.000ste Export-Käfer von Mexiko nach Europa. Ein Jahr später werden die Lieferungen eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt sind mehr als 900.000 Käfer in Mexiko produziert.

Technische Änderungen: Entfall der Belüftungsschlitze in der Fronthaube sowie Regelungsknöpfe in der Schalttafel.

1985

Im August läuft das letzte Schiff mit einer Ladung Käfer in Emden ein.

Technische Änderungen: Einführung von Sicherungsmaßnahmen gegen Diebstahl

1986

Technische Änderungen: Erneute Einführung der Staubklappen mit Radmutternabdeckung

1988

Technische Änderungen: Übernahme des Golflenkrads; Beleuchtung Motorraum, elektronische Zündung.

1989

Gegen Ende der 80er Jahre erlebt der Käfer in Mexiko eine wahre Renaissance. 1989 werden rund 33.000 Modelle verkauft, drei Jahre später hat sich diese Zahl fast verdreifacht. Die Steigerung ist im wesentlichen auf ein neues staatliches Automobildekret zum „Klassik-Käfer“ zurückzuführen. Es sieht eine 20-prozentige Preisreduzierung vor, die den „Sedán Clásico“ – so der Landesname – zum preisgünstigsten Fahrzeug auf dem mexikanischen Markt macht.

Technische Änderungen: Innenspiegelbefestigung an der Windschutzscheibe, bewegliche Sonnenblende auf der Beifahrerseite

1990

Wegen der großen Nachfrage wird 1990 die dritte Schicht in der Käfer-Produktion aufgenommen. Noch im selben Jahr wird bei VW de Mexico der einmillionste Käfer produziert.

Technische Änderungen: Schalttafeländerung, Entfall eines Endrohrs mit Änderung des Abschlussblechs, Zweikreis-Bremssystem.

1991

Technische Änderungen: Automatik-Sicherheitsgurte und Beckengurte hinten, Warnleuchte für Zweikreis-Bremssystem.

1992

Es wird in Mexiko der 21.000.000ste Käfer produziert. Der Mexiko-Käfer wird mit geregeltem Katalysator ausgestattet.

Technische Änderungen: Schwarze Außenspiegel, Stoßfänger in Wagenfarbe, Sondermodelle z.B. Käfer Summer (grüner und blauer Lack).

1998

Der „neue Käfer“ kommt. Der Retrokäfer wird als New Beetle verkauft.

2000

Allein im Jahr 2000 verlassen immer noch 41.260 Modelle das Werk in Mexiko. Dort werden im Zweischichtbetrieb täglich etwa 170 Fahrzeuge gebaut.

2002

Die Produktionszahl des Golf mit 21.517.415 Exemplaren überholt die des VW-Käfers. Der Golf übernimmt vom Käfer den Titel des meistgebauten Volkswagen-Modells.

2003

Mit dem Jahr 2003 neigt sich die Produktion ihrem Ende entgegen. Mit der im Juli im mexikanischen Puebla vorgestellten „Ultima Edicion“ endet ein ganzer Entwicklungszyklus, gleichsam ein automobiles Jahrhundert. Als echter Weltbürger wurde der Käfer nicht nur in alle Herren Länder verkauft, sondern auch insgesamt in 20 Ländern produziert.

Technische Änderungen: „Última Edición“

2005

Im VW Bus (Typ2, T2, in Deutschland von 1968 bis 1979 gebaut), der aktuell noch in Brasilien gebaut wird, finden luftgekühlte Boxermotoren bis zum Jahresende 2005 Verwendung. Erst dann wird die Produktion auf wassergekühlte Motoren umgestellt. VW gibt damit nach 70 Jahren das Konzept des legendären Boxermotors auf. Die Einstellung im Käfer erfolgte 2003 mit dem Ende der Produktion in Mexico.

2011

Der New Beetle, der 1998 das Erbe des Käfers antreten sollte, geht in die nächste Generation. Von nun an nennt er sich verheißungsvoll „The 21st Century beetle“.