Schlagwort: Tankanzeige

Tankanzeige (elektrisch)

Die Tankanzeige im Käfer ist eine kleine Wissenschaft für sich. So gut wie jeder Käferbesitzer kommt einmal an den Punkt, an dem die Anzeigenadel einfach macht was sie will.

Wir haben uns ebenfalls mit diesem Thema beschäftigt und euch eine kleine Anleitung zur Überprüfung zusammengestellt.

Bei der Überprüfung der Funktion kommen 3 Fehlerquellen in Frage:

  • der Tankgeber
  • die Tankanzeige selbst
  • der Konstanter (sitzt hinter dem Tacho)

Die Anschlüsse

Manchmal steckt der Teufel im Detail, so schon der besagte Spruch.

Und bevor wir uns an die genaue Untersuchung der einzelnen Teile machen, schauen wir uns die Verkabelung an. Denn schon hier könnte ein defekter/korrodierter Stecker die Ursache für Fehlfunktion sein.

Also erstmal die Stecker der Geberleitung (am Geber und am Tacho), sowie an der Stromversorung des Konstanters genauer anschauen, evtl. mit der Drahtbürste wieder blank machen und enger biegen, falls diese zu locker sitzen.


(Vielen Dank an dieser Stelle für den Tipp eines Lesers!)

Konstanter

Prüfung des Gebers

Um den Tankgeber auszubauen, aus Sicherheitsgründen zunächst die Masseleitung der Batterie abklemmen. Dann die Abdeckung im Kofferraum herausnehmen und die Leitung des Gebers abziehen.

Tankgeber3

Am Tankgeber ist oben eine Drahtwicklung, die je nach Stellung des Schwimmerarms von einem Schleifkontakt bestrichen wird.

Oft sind diese Wicklungen vergammelt. Man kann versuchen, diese vorsichtig mit einem Schmirgel zu reinigen. Sind die Drähte jedoch teilweise unterbrochen (durch jahrelanges Kontaktschleifen durchgescheuert), hilft nur ein kompletter Austausch des Gebers.

Tankgeber

Ein kleiner aber doch sehr entscheidender Punkt, sind die Beilagscheiben bei den Schrauben des Gebers:

4 davon sind aus Kunststoff, 1 aus Kupfer. Nur so ist der Masseübergang des Gebers gewährleistet!

Tankgeber4

Prüfung des Anzeigeinstruments und des Konstanters

Hat sich der Tankgeber als funktionsfähig herausgestellt, gehen wir nun zur nächsten Prüfung. Anstelle des Gebers, schliessen wir nun folgende Ohmsche Widerstände an die Geberleitung an:

R1  (Voll)                = 10 Ohm ± 5%, 1 W

R2  (1/2 Voll)          = 22 Ohm ± 5%, 1 W

R3  (leer/Reserve)  = 47 Ohm ± 5%, 1 W

Hierzu löten wir uns jeweils einen Widerstand zwischen zwei Flachstecker:

Tankanzeige11

Dieser wird dann zwischen Geberleitung und einem Massepunkt angeschlossen (Massepunkte finden sich u.a. gleich unterhalb vom Tacho )

(siehe hierzu auch diesen Thread: 12 V Steckdose)

Tankanzeige12

Je nach angeschlossenem Widerstand, muss der Zeiger nun in die eigezeichneten Feldern wandern. Falls nicht, ist das Anzeigeinstrument oder der Spannungskonstanter defekt.

Tankanzeige06a

Wir haben uns hier zum Testen eine „Luxusvariante“ mit umschaltbarem Widerstand gebaut:
(auf Anfrage senden wir euch dafür gerne eine Teileübersicht zu)

Tankanzeige01

Bewegt sich der Zeiger nur noch ganz wenig oder gar nicht mehr, deutet es auf eine defekte Tankanzeige hin.

Bei näherer Betrachtung der Anzeige (diese muss dazu ausgebaut werden) zeigen sich folgende Bilder:

Der Blechstreifen, an dessen oberen Ende der Zeiger eingehängt wird ist nach unten hin mit einem ganz dünnen Draht umwickelt. Dieser muß hell- bis maximal dunkelbeige sein. Im vorliegenden Fall ist der Draht eher schwarz und sieht verbrannt aus!

Zur Erklärung der Funktionsweise:
Der Zeiger der Tankanzeige ist mit einer Feder und einem BiMetall verbunden, welcher durch eine kleine gewickelte Heizspirale beheizt wird. In Abhängigkeit vom Widerstand den der Geber liefert wird die BiMetallfeder mehr oder weniger beheizt. Je heißer die Heizung wird, desto mehr krümmt sich der BiMetall und der Zeiger schlägt aus.
Daher darf man auch niemals direkt 12V auf die Anzeige geben, weil sie dann zu heiß wird und der Draht durchbrennt!

Hier noch ein Beispiel, wie der Draht einer funktionsfähigen Anzeige sein soll:

Tankanzeige_iO

Der Konstanter

Je nach Motordrehzahl liefert die Lichtmaschine mal mehr, mal weniger Spannung.
Dadurch würde die Benzinuhr mal mehr, mal weniger anzeigen. Der Konstanter hält die Spannung mittels Widerstand und Zenerdiode für die Benzinuhr konstant (auf ca. 5 Volt), so dass sie immer richtig anzeigt, oder anzeigen soll. Außerdem würde der Draht in der Anzeige bei direkten 12 Volt durchbrennen!

Der Konstanter sitzt direkt hinter dem Tacho

Konstanter

Alte Ausführungen sahen damals etwas anders aus:

  • Konstanter mit einem Blechgehäuse waren für Fahrzeuge ohne Radioentstörung und arbeiten elektro-mechanisch mit Heizdraht und Dehnelement.
  • Die entstörte Version (Kunststoffgehäuse) hat eine Soffitte und Zenerdiode und verursacht keine Knackgeräusche wie die obige.


In vielen Fällen ist entweder der Heizdraht durchgebrannt oder die im Konstanter eingebaute Glühlampe oder die Zenerdiode defekt. Es empfiehlt sich dann, diesen komplett zu tauschen.