Irgendwie fehlt sie manchmal doch – die Uhrzeit.
Schon früh gab es Nachrüstmöglichkeiten verschiedenster Art, ich entschied mich für den Einbau einer mechanischen 8-Tage Uhr von Kienzle in meinen 67er Käfer – und so geht das:
- Schulzirkel
- Bohrmaschine mit 5 mm Bohrer
- Halbrundfeile
- Entgraterfeile
- etwas Rostschutzfarbe
- etwas Plexiglas 4..5mm
- eine Laubsäge
- sowie einen Lackierer um die Ecke
…und ein gutes Auge sowie Geduld.
Die Variante mit Handaufzug hat gegenüber einer elektrischen Uhr einige Vorteile:
+ keine Stromkabel sind zu verlegen
+ keine Spannungsbelastung der Batterie
+ kann in den Handschuhfachdeckel verbaut werden, somit bleibt das Armaturenbrett unverbastelt und original
Auf der Rückseite der Uhr ist an einem großen Kranz vier bis sechsmal zu drehen und die Uhr läuft nach Herstellerwerbung ca. 8 Tage bevor sie wieder aufgezogen werden muss. Diese Art der Energiezuführung lässt einen festen Einbau demnach nur im Handschuhfachdeckel zu. Den kann man nämlich öffnen, der Zugang zum Aufziehen der Uhr ist also gewährleistet.
Aaaaber ….wer will den seinen schönen Handschufachdeckel „verdatteln“? Nun, die Lösung liegt darin, sich einen zweiten Deckel zum Austausch herzurichten – das Ganze also mit Rückfallstrategie bei Nicht-Gefallen…
Somit also ersteinmal den kompletten „neuen“ Deckel organisieren…..und die passende Zierleiste gleich dazu.
Die optimale Einbauposition der Uhr war für mich leicht zu finden; unter Berücksichtigung der Optik von aussen, der Innenkontour des Deckels und des Handschufaches selber habe ich mich für diesen Mittelpunkt mittig auf Linie der Zierleiste entschieden:
Die Einbauposition bestimmen
Der Einbaudurchmesser der Uhr plus 0,5mm sind mittels Schulzirkel auf der Mittellinie der original Zierleiste aufgetragen. Nun einen zweiten Kreis ziehen, im Durchmesser 5mm kleiner.
Auf diesem kleineren Kreis sind im Abstand von ca. 5,5mm Bohrungen mit 5mm zu setzen. Der innere Blechteil fällt nun fast heraus – also vorsichtig entfernen und vorsichtig entgraten – Schnittgefahr!
montageloch ausarbeiten
Mit dem Feilenset wird sich langsam an den äußeren Durchmesser hingearbeitet, hier ist Geschick und Geduld gefordert. Immer wieder vorsichtig die Uhr einpassen.
Passt !
Die Befestigungsmutter
In der Zwischenzeit habe ich mir aus einem 4mm starken, schwarzen weichen Plexiglas eine solche „Mutter“ zur Befestigung gebaut. Hierzu habe ich den Außendurchmesser der Uhr -1mm mit einem Zirkel aufgetragen, und noch einen weiteren Kreis mit +20mm dazu. Mit der Laubsäge schön herausgearbeitet und außen 6 Flächen angefeilt für eine gute Griffigkeit beim Aufschrauben auf die Uhr.
Hinzu noch eine „Unterlegscheibe“ aus gleichem Material in gleicher Arbeitsweise aus dem Kunststoff herausgearbeitet, allerdings im Innendurchmesser ca. 0,5…1mm größer als das Uhrgewinde.
Die Uhr befestigen
Die Zierleiste
Die EndMontage
Wenn es perfekt ist, laufen die beiden Zierleisten gegen die Ziffern 3 und 9
Deckel einstellen, festschrauben
Nun kann der Deckel wieder am Handschuhfach angeschraubt werden. Die beiden Scharniere einsetzen, leicht anschrauben und den Deckel horizontal/vertikal ausrichten. Bei vorsichtigen ersten Schließen des Deckels kann man den gleichmäßigen Spalt seitlich bzw. oben/unten beurteilen und nachjustieren. Nun zeigt sich auch, ob der Schließer sauber arbeitet; ein winziger Tropfen Öl ins Gelenk des Schnapphakens und den Gegenhaken im Handschuhfach durch gefühlvolles Nachbiegen optimal positionieren.
Nun noch die Uhrzeit einstellen (Aussenring drehen) und das Uhrwerk aufziehen (mittiger Drehknopf)
Fertig ist, wenn das eigene Auge es bestätigt.