Die Polsterung in Kunstleder war in den 60er…70er Jahren schon eine Luxusausstattung. Der Purist von heute möchte diesen tollen Look entweder in Originalmaterialien nachgefertigt oder bestmöglichst aufgehübscht. Ich habe mich für letztere Variante entschieden.

Nach vorsichtiger Demontage des Originalbezuges vom Sitzgestell erfolgte eine Bürstenreinigung mit lauwarmer Seifenlauge. Als besonders wirksam erwies sich ein einfaches Haarschampoo...ähem…gegen fettiges Haar.

Es ist eine sehr mühsame Arbeit, die Wasserfärbung nach so vielen Jahrzehnten Schmodder ging schnell von klar über schwefelgelb bis nach Malzkaffebraun. Pro Sitz- oder Lehnenpolster sei gut 20 Minuten schrubben eingeplant.

In Form gebracht und liegend bei lauem Windchen an der Luft getrocknet.

Nun kommt mein „Geheimtip“ für Farbauffrischung und „wiederweichmach“ an die Reihe:

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Angefangen an den Nahtstellen wird die Creme mit einem weichen, nicht fusselnden Lappen in langsam kreisenden Bewegungen eingearbeitet. An Bereichen mit zum Beispiel schwarzen Schuhstriemen darf auch etwas mehr eingesetzt werden – mehr Creme, mehr Druck.

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Nach kurzer Trockenzeit lassen sich von der Creme auf dem Polster keine Reste mehr finden, so man noch einmal mit einem trockenen weichen Tuch darüberwischt.

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Das Ergebnis (im Bild vorher – nachher) hat mich bekräftigt am alten Original Polster in indischrot festzuhalten, es strahlt wieder wunderbar!